...eine Gruppe italienischer Bauern bei der Wäsche, im Garten eines sie umrandenden Klosters. Neben Kreuzgang und kleiner Kapelle erhebt sich auf der linken Bildseite das prächtige Hauptschiff. Hinter der von Bäumen und Agaven romantisch bewachsenen Architektur erscheint eine Bergkulisse und leuchtet das Blau des südlichen Himmels. Die monumentale gotische Anlage stej´jht im spannungsvollen Kontrast zur idyllischen Familienszene am Brunnen. In der Komposition spiegelt sich der romantische Traum eines fridvollen, ländlichen Utopias. Darin erobert sich die Natur den von Planzen überwucherten Komplex zurück. Als Architekturzeichner verstand es der Künstler vortrefflich, den vielschichtigen Raumeindruck der prachtvollen Klosteranlage einzufangen. Mit Raffinesse gibt Herrmann architektonische Details wieder. Laut Prof. Bösch-Supan handelt es sich bei der Darstellung um eine imaginäre Szene ohne konkretes Vorbild. Unschwer zu erkennen ist der italienische Einfluss des in Glauchau geborenen Künstlers. Nach seinem Studium an der Bauschule der Akademie Dresden bei Joseph Türmer und Gottfried Semper zog Herrmann 1839 nach Rom, wo er bis zu seinem Tod ansässig blieb. Herzlich danken wir Prof. Dr. Helmut Bösch-Supan für die wissenschaftliche Beratung.
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